Biotoptypenkartierung 1987

Die Nutzungs- und Biotoptypen Kartierung 1987 war die erste flächendeckende Erfassung von 75 Nutzungs- und Biotoptypen auf dem Stadtgebiet von Zürich. Sie diente als wichtige Grundlage für die Planung und Umsetzung von Schutz-, Pflege-, und Entwicklungsmassnahmen. Heute ist sie eine wichtige historische Quelle.

Zweck: Die Karte der Nutzungs- und Biotoptypen diente als Grundlage für die (Naturschutz) Planung in der Stadt Zürich. Im Gegensatz zur freien Landschaft fehlte für den besiedelten Bereich der Schweiz bislang Biotopkartierungen noch weitgehend. Die Karte erfasste systematisch die wichtigsten Nutzungsarten aller Flächen durch den Menschen, denn in der Stadt wird das Verbreitungsmuster der Pflanzen- und Tierarten weitgehend durch Nutzungsunterschiede bestimmt. Die Karte der Nutzungs- und Biotoptypen diente weiter als Grundraster für die Vegetationskartierung von 1988. Dabei wurden die aufgrund ihrer Vegetation und aufgrund vorhandener Tierinventare wertvollsten bzw. schutzwürdigen Flächen selektiv ausgeschieden. Dieses Inventar der Natur- und Landschaftsschutzobjekte der Stadt Zürich wurde Ende 1989 fertiggestellt. Alle Nutzungs- und Biotoptypen auch wenn sie keine schutzwürdigen Flächen enthalten - wurden anhand von Beispielsflächen floristisch und vegetationskundlich charakterisiert. Heute dient die karte der Nutzungs- und Biotoptypen der Stadt Zürich 1987 als historische Quelle.

Daten und Ressourcen

Bemerkungen

Genereller Hinweis zum Geodatensatz:

Weitere Informationen zu diesem Datensatz finden sie unter «Biotoptypenkartierung 1987» auf Geocat.ch.

Informationen zum Datensatz:

Bei der Kartierung der Nutzungs- und Biotoptypen wurde das Gesamte Stadtgebiet von Zürich nach einem einheitlichen Schlüssel kartiert. Unter einem (ökologischen) Lebensraum ("Biotop") verstehen wir einen vegetationstypologisch und/oder landschaftsökologisch definierten und im Gelände wieder erkennbaren Landschaftsausschnitt mit relativ einheitlichen Lebensbedingungen. Dieser umfasst eine dadurch charakteristische Pflanzen- und Tierwelt. Ein Biotoptyp ist daraus abgeleitet eine abstrahierte Erfassungseinheit, die ähnliche Lebensräume mit übereinstimmenden Eigenschaften zusammenfasst. Das Gebiet der Stadt Zürich wurde in 11 Gruppen unterteilt: Wohnbebauungen, Industrie / Gewerbe / Häfen / Ver- und Entsorgungsanlagen, Strassenverkehrsraum, Bahnanlagen, Öffentliche Grünanlagen, Gartenbau, Landwirtschaft, Brachflächen (kleine Magerwiesen), Wälder / Waldränder / Gehölze und Gewässer / Feuchtgebiete, Gebäude, Baustellen.

Datenerfassung:

Kartierung 1987: Auf 57 A3 Plänen (1:5'000) wurden die verschiedenen Nutzungs- und Biotoptypen erfasst. Flächen aus dem Freiraumkonzept, Kartierung Allmend Brunau, Waldrandkartierung, Amphibieninventar und Bachinventar wurden direkt auf die Pläne übernommen. Anhand des Luftbildes wurden gut identifizierbare Einheiten erfasst. Unzugängliche Flächen wurden ausschliesslich anhand des Luftbildes kartiert. Flächen die über das Luftbild nicht eindeutig einer Einheit zugeordnet werden konnten wurden zwischen April und August 1989 kartiert. Die übrigen Flächen wurden grob auf ihre Richtigkeit überprüft. Alle Brachflächen, Magerwiesen und andere Kleinlebensräume grösser 1 Are oder 30 m Länge wurden auskartiert. Die Daten zur Einteilung von See- und Limmatufer wurden ausschließlich im Feld erhoben. Teiche und Tümpel wurden gemäss Beschreibung des Amphibieninventares eingeteilt. Bachläufe wurden nach einer speziell angefertigten Bewertung eingetragen und durch eigene Feldaufnahmen ergänzt. Die wertvollen Waldränder und Waldbestände wurden vom Waldrandinventar (1987) übernommen. Einige Nutzungs- und Biotoptypen sind teilweise auf einzelnen Flächen eng miteinander verzahnt oder durchmischt, was eine eindeutige Zuordnung verunmöglichte. Solche Flächen erhielten eine Doppelnummer, getrennt durch einen Schrägstrich (/), sofern beide Typen flächenmässig gleichwertig auftraten, bei eindeutiger Dominanz eines der Typen wurde der begleitende Typ in Klammer () gesetzt. Zusätzlich zu den Nutzungs- und Biotoptypen- Nummern wurden zur genaueren Charakterisierung der Flächen spezielle Signaturen verwendet. Digitalisierung 2019: Anhand der 57 A3 Pläne wurden die Flächen digitalisiert und die Nutzungs- und Biotoptypen in die Attributentabelle übertragen. Bei Flächen welche keinen Nutzungs- oder Biotoptyp aufweisen wurde, wenn vorhanden die Signatur übernommen. Ansonsten wurde die Zuteilung über die Farbcodes vorgenommen.

Datengrundlage:

Nutzungs- und Biotoptypen der Stadt Zürich 1987 (1:5'000) 57 A3 Pläne Orthofoto (1987). Freiraumkonzept, Kartierung der Allmend, Waldrandkartierung, Amphibieninventar, Bachinventar

Statisches Vorschaubild:

BildText

Attribute

UNTERKATEGORIE
Zweistellige Codierung des Nutzungs- Biotoptyps auf der zweiten Stufe 1 Wohnbebauung 1.1 Altstadt 1.2 Grossformen und Blockbebauung, Freiflächen weitgehend versiegelt 1.3 Hofbildende Blockbebauung 1.4 Alte Mehrfamilienhäuser mit Gärten 1.5 Alte Ein- und Zweifamilienhäuser mit Gärten 1.6 Zeilenbebauung, Blockbebauung und Wohnhochhäuser mit Gemeinschaftsgrün 1.7 Neue Ein- und Zweifamilienhäuser mit Gärten 1.8 Alte Dorfkerne und Landwirtschaftsgebäude 2 Industrie, Gewerbe, Häfen, Ver- und Entsorgungsanlagen 2.1 Kleinflächig strukturierte Anlagen, Kleingewerbe 2.2 Grosse Anlagen 2.3 Hafenanlagen 3 Strassenverkehrsraum 3.1 Strassen (>10 m Breite) ohne regelmässiges Begleitgrün, versiegelte Plätze) 3.2 Strassen (>10 m Breite) mit regelmässiges Begleitgrün 3.3 Unversiegelte Flächen 4 Bahnanlagen 4.1 Bahnanlagen ohne Grünflächen 4.2 Bahnanlagen mit Grünflächen 5 Öffentliche Grünanlagen 5.1 Öffentliche Gebäude, Sport- und Erholungsanlagen 5.2 Pärke 5.3 Friedhöfe 5.4 Zoo, Botanische Gärten 6 Gartenbau 6.1 Baumschulen, Gärtnereien 6.2 Familiengärten, Pflanzgärten 7 Landwirtschaft 7.1 Äcker und Kunstwiesen 7.2 Fettwiesen 7.3 Fettweiden 7.4 Magerwiesen 7.5 Magerweiden 7.6 Niederstamm - Obstkulturen 7.7 Hochstamm - Obstgärten (mind. 6 Bäume) 7.8 Rebberge 8 Brachflächen (keine Magerwiesen) 8.1 der Baulücke 8.2 der Industrie und des Gewerbes 8.3 der Bahnanlage 8.4 der Strasse 8.5 der Feldwege 8.6 der Gärten 8.7 der Landwirtschaft 8.8 der öffentlichen Anlagen (inkl. Militär) 9 Wälder / Waldränder / Gehölze 9.1 Wertvolle Waldbestände 9.2 stufige, mind. 10 m breite Waldränder 9.3 stufige, 5-10 m breite Waldränder 10 Gewässer / Feuchtgebiete 10.1 naturnahe Quellbereiche im Kulturland 10.2 Bäche 10.3 Flussufer 10.4 Teiche, Tümpel 10.5 Seeufer 10.6 Ried 10.7 Fluss 10.8 See. Typ STRING.
EINHEIT
Dreistellige Codierung des Nutzungs- Biotoptyps auf der dritten und differenziertesten Codierungsstufe 1 Wohnbebauung 1.1 Altstadt 1.1.1 ohne Grünflächen 1.1.2 mit Grünflächen 1.2 Grossformen und Blockbebauung, Freifläche weitgehend versiegelt 1.2.1 ohne Freifläche 1.2.2 mit Freifläche (Grünanteil < 1/3) 1.3 Hofbildende Blockbebauung 1.3.1 Innenhof weitgehend versiegelt 1.3.2 Innenhof mit Gemeinschaftsgrün 1.3.3 Innenhof mit Unterteilung Nutz- und Ziergärten 1.4 Alte Mehrfamilienhäuser mit Gärten 1.4.1 höchstens Abstandsgrün 1.4.2 Rasen (>1/2 der Grünfläche) 1.4.3 Nutz- Ziergärten (> 1/2 der Grünfläche) 1.5 Alte Ein- und Zweifamilienhäuser mit Gärten 1.5.1 Rasen (>1/2 der Grünfläche) 1.5.2 Nutz- Ziergärten (> 1/2 der Grünfläche) 1.5.3 Villen mit parkartigem Garten (>15 Arten) 1.6 Zeilenbebauung, Blockbebauung und Wohnhochhäuser mit Gemeinschaftsgrün 1.6.1 wenig Gemeinschaftsgrün (1/3 - 2/3 der ges. Fläche) 1.6.2 viel Gemeinschaftsgrün, gehölzarm* (>2/3 d. ges. Fläche) 1.6.3 viel Gemeinschaftsgrün, gehölzreich* (>2/3 d. ges. Fläche) 1.8 Alte Dorfkerne und Landwirtschaftsgebäude 1.8.1 ohne Freifläche oder mit Nutz- und Ziergärten 1.8.2 Landwirtschaftsgebäude 2 Industrie, Gewerbe, Häfen, Ver- und Entsorgungsanlagen 2.2 Grosse Anlagen 2.2.1 ohne Grünfläche 2.2.2 mit Grünfläche 5 Öffentliche Grünanlagen 5.1 Öffentliche Gebäude, Sport- und Erholungsanlagen 5.1.1 beschränkter Grünanteil (1/3 - 2/3 d. ges. Fläche) 5.1.2 ausgedehnter Grünanteil, gehölzarm*(>2/3 d. ges. Fläche) 5.1.3 ausgedehnter Grünanteil, gehölzreich*(>2/3 d. ges. Fläche) 5.2 Pärke 5.2.1 gehölzarm* 5.2.2 gehölzreich* 5.3 Friedhöfe 5.3.1 gehölzarm* 5.3.2 gehölzreich* 10 Gewässer / Feuchtgebiete 10.2 Bäche 10.2.1 naturnahes Gerinne 10.2.2 bedingt naturnahes Gerinne 10.2.3 naturfernes Gerinne 10.3 Flussufer 10.3.1 Röhricht- und Hochstaudenbestände 10.3.2 Schrägmauer mit Ritzvegetation 10.3.3 Brachwiesen 10.3.4 senkrechte Mauer 10.4 Teiche, Tümpel 10.4.1 naturnah 10.4.2 bedingt naturnah 10.4.3 naturfern 10.5 Seeufer 10.5.1 Flache Kies- und Sandufer 10.5.2 Ufermauern mit Ritzenvegetation 10.5.3 Ufermauer ohne Ritzenvegetation gehölzarm* Baumkronen bedecken in der Aufsicht weniger als 50% der gesamten Fläche gehölzreich* Baumkronen bedecken in der Aufsicht mehr als 50% der gesamten Fläche . Typ STRING.
EINHEIT_TEXT
Beschreibung des Nutzungs- Biotoptyps auf der dritten und differenziertesten Codierungsstufe. Typ STRING.
OEKOLOGISCHER_WERT
Die Nutzungs- und Biotoptypen wurden aufgrund ihres Wertes in drei Gruppen eingeteilt 1 = sehr wertvoll und wertvoll (schützens- bzw. erhaltenswert) 2 = wertvolle Teilbereiche oder Objekte vorhanden, hohes Potential 3 = geringer ökologischer Wert NA = Biotoptyp 2019 ergänzt. Typ STRING.
GEOMETRIE
. Typ SHAPE.
KATEGORIE
Einstellige Codierung des Nutzungs- Biotoptyps auf der höchsten Stufe 1 Wohnbebauungen 2 Industrie, Gewerbe, Häfen, Ver- und Entsorgungsanlagen 3 Strassenverkehrsraum 4 Bahnanlagen 5 Öffentliche Grünanlagen 6 Gartenbau 7 Landwirtschaft 8 Brachflächen (keine Magerwiesen) 9 Wälder / Waldränder / Gehölze 10 Gewässer / Feuchtgebiete 11 Gebäude 99 Baustelle. Typ STRING.
OBJECTID
. Typ LONG INTEGER.
SCHLUESSEL
Nicht alle Flächen weisen eine Einteilung des Nutzungs- Biotoptyp bis auf die Stufe der Einheit auf. Im Attribut Schlüssel wird die differenzierteste Einteilung einer Fläche angezeigt. Falls auf der Fläche mehrere Nutzungs-Biotoptypen erfasst wurden wurde nach diesem Prinzip priorisiert: - Derjenige Wert wurde übernommen welcher nicht in Klammern stand - Der erste Wert wurde übernommen sofern er mit dem Farbcodes der Legende übereinstimmte. Typ STRING.
LEGENDE
Die Legende zeigt die differenziertes Einteilung einer Fläche an. Der Farbcodes der Legende basiert auf den Arbeitsplänen von 1987. Typ STRING.
SIGNATUREN
Signaturen sind dann erfasst, wenn kein Nutzungs-Biotoptyp für diese Fläche auf den Arbeitsplänen ersichtlich waren. Die Codierung beruht auf Einschätzungen der Erfasser. Typ STRING.
BEMERKUNGEN
Weiterführende Informationen wie Beispielsweise Ufergehölz oder Autobahnrastplatz. Typ STRING.
LABEL
Auflistung aller Nutzungs- Biotoptypen einer Fläche. Typ STRING.
KATEGORIE_TEXT
Beschreibung des Nutzungs- Biotoptyps auf der höchsten Codierungsstufe. Typ STRING.
UNTERKATEGORIE_TEXT
Beschreibung des Nutzungs- Biotoptyps auf der zweiten Codierungsstufe. Typ STRING.
OEKOLOGISCHER_WERT_TEXT
Die Nutzungs- und Biotoptypen wurden aufgrund ihres Wertes in drei Gruppen eingeteilt. Typ STRING.